Mittwoch, 30. Mai 2012

"Das Wesen der Sklaverei besteht darin, einem Menschen die Macht einzuräumen, die Arbeit eines anderen zu nutzen, ohne ihn zu entlohnen. Das Privateigentum des Bodens räumt ihm diese Macht in demselben Maße ein wie das Eigentumsrecht auf den Sklaven. Ein Sklavenhalter muss seinem Sklaven vom Erlös seiner Arbeit so viel geben, wie dieser zu seinem Lebensunterhalt benötigt. Bekommt etwa die ungeheure Masse der Arbeiter in den sogenannten freien Ländern mehr?"
-George

Córdoba, Argentinien



















Dazu passt:
"In unserer Gesellschaft darf der Mensch nicht schlafen, wenn er nicht für den Platz bezahlt, auf dem er schläft. Luft, Wasser und Sonnenlicht gehören ihm nur auf der Landstraße. Das einzige Recht, das das Gesetz ihm zuerkennt, besteht darin, dass er auf dieser Landstraße so lange gehen darf, bis er vor Müdigkeit umfällt, denn stehen bleiben darf er nicht, er muss gehen."
-Allen

Für alle Tage -Tolstoi

Dienstag, 29. Mai 2012

"Barclay und Fichte haben recht und Emerson auch: Die Welt ist nur eine Analogie, Zaubermärchen und Legenden sind ebenso wahr wie die Naturgeschichte -ja noch mehr als sie, denn es sind verständlichere Analogien. Wahrhaft existent ist nur die Seele. Was ist denn alles Übrige? Schatten, Vorwand, Gestalt, Analogie und Traumgebilde. Alles können wir nur geistig erfassen. Die Welt ist ein Spiel, und ihr Ziel ist Bildung und Stärkung der Seele. Wahrhaft ist nur das Bewusstsein, dessen Sonne die Liebe ist."
-Nach Henry-Frédéric Amiel


Und Descartes drückt das so aus:
"Die einzige unmittelbar glaubwürdige Realität ist die Realität des Bewusstseins."


Für alle Tage -Tolstoi


Lübeck

Montag, 28. Mai 2012

"Die Gefühllosigkeit der Reichen ist nicht so grausam wie ihr Mitgefühl"
-Nach Jean-Jacques Rousseau


Für alle Tage -Tolstoi


Budapest

Samstag, 26. Mai 2012




Von einem unbekannten Verfasser: 
"Es gibt kein naheliegenderes Übel für einen Menschen von schnellem Verstand als die Versuchung, seine Nächsten geistreich zu kritisieren und zu verspotten."


-Dazu sag ich nichts, ich könnte nicht aufs Spotten verzichten.


Berlin




















Und zum 26.Mai:
"Wenn die Kulissen einer Szene gewechselt werden, so bemerkt man, dass das, was wir für Wirklichkeit hielten, nur Vorstellung war. So sollte auch der Mensch im Augenblick des Todes sehen, was Wirklichkeit und was Kulisse ist."


Für alle Tage - Tolstoi

Donnerstag, 24. Mai 2012

"Menschenfreundlichkeit beinhaltet Gerechtgkeit"
-Vauvenargues


Für alle Tage -Tolstoi


Rom

Das soll noch zum 23. gehören:


"Je mehr du dich beeilst, desto weniger bewältigst du."
-kein Verfasser genannt


Venedig, Italien



Dienstag, 22. Mai 2012

Zum 22.Mai schreibt Tolstoi: "Die größten Veränderungen und alles in der Natur geschieht auf unmerkliche Weise, durch langsames Anwachsen, nicht durch Explosionen. Genauso ist es auch im geistigen Leben."


Dazu passt von Amiel:
"Das Leben muss eine Geburt der Seele sein. Die tierische Kraft muss vermenschlicht, das Leibliche in Geistiges umgewandelt werden. Die physiologische Aktivität muss sich in Gedanken, Erkenntnis, Vernunft, Gerechtigkeit und Großmut verwandeln wie eine Kerze in Licht und Wärme. Diese höchste Alchemie rechtfertigt unser Dasein auf Erden; hierin besteht unsere Berufung und unsere Würde."


Córdoba, Argentinien


Das Ende eines Tyrannen


Da er Raat hieß, nannte die ganze Schule ihn Unrat. Nichts konnte einfacher und natürlicher sein. Der und jener Professor wechselten zuweilen ihr Pseudonym. Ein neuer Schub Schüler gelangte in die Klasse, legte mordgierig eine vom vorigen Jahrgang noch nicht genug gewürdigte Komik an dem Lehrer bloß und nannte sie schonungslos bei Namen. Unrat aber trug den seinigen seit vielen Generationen, der ganzen Stadt war er geläufig, seine Kollegen benutzten ihn außerhalb des Gymnasiums und auch drinnen, sobald er den Rücken drehte. Die Herren, die in ihrem Hause Schüler verpflegten und sie zur Arbeit anhielten, sprachen vor ihren Pensionären vom Professor Unrat. Der aufgeweckte Kopf, der den Ordinarius der Untersekunda hätte neu beobachten und nochmals abstempeln wollen, wäre nie durchgedrungen; schon darum nicht, weil der gewohnte Ruf auf den alten Lehrer noch so gut seine Wirkung übte wie vor sechsundzwanzig Jahren. Man brauchte nur auf dem Schulhof, sobald er vorbeikam, einander zuzuschreien:
»Riecht es hier nicht nach Unrat?«
- Heinrich Mann



Montag, 21. Mai 2012

"Um an das Gute zu glauben, muss man damit anfangen, es zu tun." schreibt Tolstoi zum 21. Mai. 
Und: "Kannst du dich nicht daran gewöhnen, Gelegenheiten zu guten Taten aufzuspüren, wie der Jäger das Wild aufspürt, so verpasse wenigstens nicht die Gelegenheit, die sich dir bietet."


Er bietet dazu zum Beispiel einen Gedanken von Ruskin an:
"Wisset es genau und empfindet es tief, dass ihr jeden Tag eures Lebens dem Wohl anderer widmen sollt, indem ihr alles für sie tut, was ihr könnt. Indem ihr es tut und nicht schwätzt."





















Mit diesem Beitrag geselle ich mich natürlich sofort zu den Schwätzern, aber meine Familie hat sich sehr über die "Heiße Schokolade mit Earl Grey" gefreut, die ich ihnen neulich kredenzt habe.

Das Rezept stammt von Herrn F. Jouvaud und ich fand es in dem Buch "Larousse Schokolade".
Bevor die Schokolade in der heißen Milch schmilzt, lässt man ca. 12g Earl-Grey-Tee in der heißen Milch ziehen. Ich habe statt des Earl Grey einen alten Weihnachtstee benutzt und das Ergebnis hat uns überzeugt.


Jorge Pardo
(http://www.jorgepardosculpture.com/)


Jorge Pardo, 1963 in Havanna geboren, ist ein vielseitig wirkender Künstler, auf den ich durch einen seiner Entwürfe aufmerksam wurde. 

Das Gästehaus der "krabbesholm hojskole" in Dänemark erinnert an ein kalifornisches Sommerhaus. 







Sonntag, 20. Mai 2012

Tolstoi zufolge gleichen "Menschen, die die Freiheit leugnen, (...) Blinden, die die Farben leugnen: Sie kennen die Sphäre nicht, in der die Menschen frei sind."


Dazu passt: 


"Das Böse existiert nicht für die stoffliche Natur, es existiert aber für jeden Menschen, dem die Erkenntnis des Guten und die Freiheit gegeben sind, zwischen Gut und Böse zu wählen."
-Mark Aurel


(aus "Für alle Tage", Lew Tolstoi)


Ostsee







Samstag, 19. Mai 2012

"Alle Religionen haben dieselbe Grundlage" steht am 19.Mai zuoberst im Lebensbuch, hierzu zitiert Tolstoi Kant: 


"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte"
-Kant


Lennarts Lego

Freitag, 18. Mai 2012

Kleiner Reiter

Volksfest in Argentinien: Pferdezähmen (Doma), Kühemelken, kleine und große Gauchos. 
In Argentinien -und auf dem gesamten südamerikanischen Kontinent- sind Traditionen noch lebendig und authentisch. 
Manchmal finde ich es schade, dass uns Deutschen die Begeisterung für die unseren so abhanden gekommen ist. 


Alle Fotos wurden nahe Esquel, Argentinien gemacht.



















Vater und Sohn




"Für alle Tage", zum 18.Mai:


"Der Mensch ist ein mächtiges Geschöpf, und wer die Macht seiner Seele erkannt hat und weiß, dass er schwächer wird, sobald er seine Kraft aus äußeren Quellen schöpfen will, der wird, indem er Leib und Geist bezähmt, zu einem wirklichen Machthaber, geht seinen geraden Weg und vollbringt Wunder. Er gleicht einem, der, auf seinen Beinen stehend, natürlich stärker ist als einer, der zu Boden gefallen ist."
-Emerson


Budapest

Donnerstag, 17. Mai 2012

Beginning to See the Light




Well, I'm beginning to see the light.
Well, I'm beginning to see the light.
Some people work very hard,
but still they never get it right.
Well, I'm beginning to see the light.

I wanna tell all you people, now.
Now, now, baby, I'm beginning to see the light.
Hey, now, baby, I'm beginning to see the light.

Wine in the mornin', and some breakfast at night.
Well, I'm beginning to see the light.

Here we go again, playing the fool again.
Here we go again, acting hard again.
All right!
Well, I'm beginning to see the light!
I wanna tell you, ooh-oh-oh!
Hey, now, baby, I'm beginning to see the light!
It comes very softly now.
I wore my teeth in my hands so I could miss the hell of a night.
Hey! Well, I'm beginning to see the light!
Now, now, now, now, now, now, now, now, now, baby,
I'm beginning to see the light, now!
It comes softer!
Hey, now, baby, I'm beginning to see the light.

I met myself in a dream, and I just want to tell you,
Everything was alright.
Hey, now, baby, I'm beginning to see the light.

Here comes two of you.
Which one will you choose?
One is black and one is blue,
Don't know just, what to do.
Alright!

Well, I'm beginning to see the light, oh, now, here she comes!
Hey, yeah, baby, I'm beginning to see the light!
Oh-ahhhh!
Some people work very hard,
But still they never get it right.
Well, I'm begiing to see the light.
Ah, it's getting a little softer, maybe, in there.
Now, now, baby, I'm beginning to see the light.
Ah, it's coming around again,
Hey, now, now, now, baby, I'm beginning to see the light.
One more time.
There are problems in these times,
But, woo!, none of them are mine!
Oh, baby, I'm beginning to see the light.

Here we go again,
I thought that you were my friend.
Here we go again,
I thought that you were my friend.
How does it feel, to be loved?
How does it feel, to be loved?



- The Velvet Underground
Ein sehr optimistischer Gedanke aus Tolstois "Für alle Tage" zum 17.Mai:


"Verleumdungen, falsche Verurteilungen, die man nicht widerlegen kann -das lehrt am besten, gut zu sein."
-kein Verfasser genannt




Türkei, nahe Turunç





Mittwoch, 16. Mai 2012



Für den 16. Mai finde ich in Tolstois "Lebensbuch" folgenden Gedanken:


"Dass du oft Menschen siehst, die alles, selbst das Leben, einem Aberglauben zum Opfer bringen, wie Duelle, Krieg, Selbstmorde zeigen, und nur selten solche, die für die Wahrheit das Leben hingeben würden, kommt daher, dass es leicht ist, ohne Überzeugung unter dem Einfluss der Suggestion, die die Billigung der Menge erzeugt, sein Leben hinzugeben, aber ungemein schwer, so fest von der Wahrheit überzeugt zu sein, dass man bereit ist, dafür auch im Widerspruch zur Menge zu sterben."
-kein Vefasser genannat


Rom

Augen in der Großstadt




Wenn du zur Arbeit gehst
am frühen Morgen,
wenn du am Bahnhof stehst
mit deinen Sorgen:
da zeigt die Stadt
dir asphaltglatt
im Menschentrichter
Millionen Gesichter:
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? vielleicht dein Lebensglück...
vorbei, verweht, nie wieder.
Wenn du zur Arbeit gehst

Du gehst dein Leben lang
auf tausend Straßen;
du siehst auf deinem Gang, die
dich vergaßen.
Ein Auge winkt,
die Seele klingt;
du hast's gefunden,
nur für Sekunden...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurück...
Vorbei, verweht, nie wieder.

Du mußt auf deinem Gang
durch Städte wandern;
siehst einen Pulsschlag lang
den fremden Andern.
Es kann ein Feind sein,
es kann ein Freund sein,
es kann im Kampfe dein
Genosse sein.
Er sieht hinüber
und zieht vorüber ...
Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick,
die Braue, Pupillen, die Lider -
Was war das?
Von der großen Menschheit ein Stück!
Vorbei, verweht, nie wieder.

- Kurt Tucholsky

Dienstag, 15. Mai 2012





Lew Tolstoi sagt über sein Lebensbuch "Für alle Tage": 

"(...) der Zweck besteht (...) darin, unter Zuhilfenahme großer, fruchtbarer Gedanken verschiedener Schriftsteller einem weiten Leserkreis eine leicht fassliche Lektüre für alle Tage zu bieten, die geeignet ist, nur die besten Gedanken und Gefühle zu erwecken."

Bevor es zu spät ist, möchte ich eine Weisheit über die Wahrheitsliebe preisgeben, die Tolstoi für den 15. Mai notierte:

Die üblichste und häufigste Ursache für die Lüge ist zwar der Wunsch zu täuschen, aber nicht andere, sondern sich selbst. Und das ist auch die schlimmste Lüge.

- kein Verfasser genannt




Stein und Weg


Ein schönes Lied von Atahualpa Yupanqui über das Weggehen und getrieben werden. Hier interpretiert von Mercedes Sosa.


Piedra Y Camino - Mercedes Sosa






Del cerro vengo bajando

Camino y piedra

Traigo enredada en el alma, viday

Una tristeza.

Me acusas de no quererte
No digas eso
Tal vez no comprendas nunca, viday
Porque me alejo.

Es mi destino
Piedra y camino
De un sueño lejano y bello, viday
Soy peregrino.

Por más que la dicha busco,
Vivo penando
Y cuando debo quedarme, viday
Me voy andando.

A veces soy como el río
Llego cantando
Y sin que nadie lo sepa, viday
Me voy llorando.

Es mi destino,
Piedra y camino
De un sueño lejano y bello, viday
Soy peregrino.




Ein moderner Gaucho? Patagonien, nahe Esquel

Donnerstag, 3. Mai 2012

Der Außenseiter

Mit unserem blog wollen wir dokumentieren, was wir produzieren und was uns beschäftigt.

Der Name "burschikos" ist in einem situationskomischen Moment entstanden, den wir nicht wiederherstellen können. Er gefällt uns bis dato.