Sonntag, 2. Dezember 2012


Ein liebloser Novembermorgen


Taub, steif, schrill, sein
Kaltes, leises Licht ganz unvorteilhaft auf
Meinem Laminat.
Die Decke in diesem Moment ein
Panzer und die Heizung tot.
Als ich an diesem Novembermorgen,
Mich nach Nest und Wärme sehnend, in die
Küche lief, eigentlich ein liebgewonnener
Ort, mit schlecht verklebtem
PVC, graumeliert Krümel und Haare kaschierend
Und Schränken in Holzoptik, die bei genauem
Hinsehen von dem verwesten Zustand vergangener
Zeiten und Menschen künden, ließ mich
Plötzlich etwas Schönes
Innehalten. 
Ein Teelicht, einsam
Tanzend auf dem Tisch, diese schroffe, karge
Küchenwirklichkeit bezähmend,
Beschert mir einen
Lichten, köstlichen Moment
An diesem Novembermorgen.


J. R.


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